Für Wolfenbüttels Basketballerinnen gibt es derzeit keine Individualtrainingspause. Coach Hundt setzt auf Kontinuität im Kader.

Von Bastian Lüpke. Wolfenbüttel. Die letzte Saison ist so langsam abgehakt und die ersten Planungen für die kommende Spielzeit beginnen bei den Regionalliga-Basketballerinnen des MTV/BG Wolfenbüttel. Die Liga hat jetzt die Ausschreibung und Spielordnung veröffentlicht. Anmeldeschluss ist der 31. Mai – einen Monat später als in den Vorjahren üblich.



„Wir werden beide Mannschaften selbstverständlich melden“, betont Wolfgang Kück, Basketball-Abteilungsleiter des MTV Wolfenbüttel – mit Blick auf die Damen- und die Herrenmannschaft. Die Saison solle zwar im Oktober losgehen, Kück sagt aber: „Man hat noch keine Gewissheit.“ Dementsprechend schwer sei es, die neue Spielzeit zu planen.

Der Trainer der MTV/BG-Frauen, Andreas Hundt, rechnet damit, dass auch die anderen Teams der bisherigen Zehner-Staffel in der Regionalliga Nord sich zurückmelden. Offen sei noch, wie die Konkurrenten auf eine Anfrage der DBBL reagieren. Diese hatte den Regionalliga-Mannschaften das Startrecht in der 2. Bundesliga angeboten. „Wir haben das abgelehnt. Das kommt für uns nicht in Frage“, betonen Kück und Hundt unisono. Andere Mannschaften – wie zum Beispiel der SC Rist Wedel – könnten aber mit einem solchen Aufstieg liebäugeln, was die Staffel-Stärke noch verändern würde.

„Bis dahin ist es noch eine lange Zeit. Unter den jetzigen Rahmenbedingungen könnten wir jedenfalls nicht starten“, sagt der MTV/BGCoach. Derzeit bittet er seine Spielerinnen zum Individualtraining. Dabei trainiert Hundt nur die Wolfenbüttelerinnen, die nicht über ihre Doppel-Lizenz auch in Braunschweig – in der Nachwuchs- und der Bundesliga – im Kader stehen. „Die trainieren ausschließlich in Braunschweig“, sagt Hundt. Alle anderen sind einmal pro Woche mit ihm in der Halle.

Parallel dazu spult das Team regelmäßig Kilometer ab – jede für sich, aber für eine gemeinsame Challenge, bei der die MTV/-BGAkteure die Strecke zurücklegen wollen, die sie sich durch die ausgefallenen Auswärtsspiele in der abgebrochenen Saison gespart haben. „Wir sind gut unterwegs und haben schon etwa 1700 Kilometer von 2240 geschafft“, sagt der Trainer. Ihm gehe es darum, alle in Bewegung zu halten. „Von der Grundkondition her sind wir besser drauf als sonst. Es fehlt aber an der Basketballspezifischen Athletik: die kurzen Sprints, das abrupte Abstoppen. Das Training für diese Bewegungsabläufe fehlt“, betont Hundt. An der Wurftechnik zu feilen, sei derzeit zwar wieder möglich – aber auch das sei selbstverständlich nicht vergleichbar mit einem richtigen Mannschaftstraining.

„In einem normalen Jahr hätten wir jetzt eine komplette Pause. Die Saison wäre zu Ende und auch der Trainingsbetrieb würde erstmal ruhen“, berichtet Hundt und rechnet vor: „Normalerweise haben wir von August bis März rund 100 Trainingseinheiten plus Punktspiele. Davon sind wir im Moment meilenweit entfernt. Eine Pause ergibt also keinen Sinn.“

Bei der Kaderplanung setzt Hundt auf Kontinuität. Zwar habe er noch keine konkreten Gespräche mit seinen Spielerinnen geführt, aber er glaubt, dass die meisten an Bord bleiben – außer Johanne Wegmann (Studium in Göttingen) und Marie Tepe (FSJ im Ausland). Dafür rechnet der Coach mit zwei „Neuzugängen“: Die Leistungsträgerin Flavia Behrend ist nach ihrem Kreuzbandriss vor gut anderthalb Jahren inzwischen wieder voll belastbar. „Sie macht schon wieder Tempoläufe“, erzählt der Coach. Ihr Comeback auf dem Parkett in der kommenden Saison sei eingeplant. Außerdem kehrt Lara Lieckfeld von ihrem einjährigen USA-Aufenthalt zurück.

Weitere Personalplanungen finden bei den Regionalliga-Basketballerinnen derzeit nicht statt. „Es bringt nichts, weil zu vieles ungewiss ist“, sagt der Coach. Das gelte auch für die Saison im Allgemeinen. Hundt betont mehrmals, wie wichtig Trainingsmöglichkeiten seien – insbesondere für die Jugendmannschaften aber natürlich auch für die Regionalliga-Teams. „Ansonsten brennen bei uns natürlich alle darauf, irgendwann mal wieder zu spielen. Unsere letzte Partie war im Oktober. Danach haben nur Morgana Sohn und Sina Geilhaar  für Eintracht Braunschweig in der 2. Bundesliga Spiele absolviert“, erklärt Hundt. Die WNBL-Spielerinnen standen zwar im Training – ihre Saison wurde allerdings noch vor dem Start abgebrochen. Die MTV/BG-Truppe hatte in der beendeten Regionalliga-Saison immerhin vier Partien absolviert.